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Familienpsychologische Gutachten

Projektive Tests in Gutachten

Projektive Tests in Gutachten kommen immer wieder vor. Doch diese Tests sind nicht objektiv und valide. Es wird immer viel zu viel in diese Tests interpretiert.

Welche Projektive Tests gibt es in Gutachten?

In Gutachten kommen immer wieder die folgenden projektiven Tests vor:

  • Familienbeziehungstest (FBT)
  • Familie in Tieren
  • Picture Frustration Test
  • Satzergänzungstest
  • Düss-Fabelmethode
  • Kinder-Apperzeptions-Test
  • Sceno-Test
  • Schlosszeichentest
  • Schweinchen-Schwarzfuss-Test
  • Familiensystemtest (FAST)
  • SCARF
  • Drei-Wünsche-Test
  • Baumzeichentest
  • Sterne-Wellen-Test
  • Zehn-Wünsche-Fantasiespiel
  • usw.

Projektive Tests sind niemals objektiv oder valide

Alle diese Tests sind für sich genommen nicht objektiv oder valide (valide = gültig). Objektive, valide Daten kann man mit diesen Tests niemals erhalten. 1Salzgeber Rn. 1386

Daher sind diese projektiven Testverfahren in der gutachterlichen Anwendung und Interpretation unbrauchbar. 2Salzgeber Rn. 1331

Fachlich sind projektive Tests nicht einmal Tests. 3Salzgeber aaO

Auswertung nur mit dem Kind zusammen von projektiven Tests

Wichtig dabei ist: Wenn man diese Tests verwenden möchte, dann muss man bei der Interpretation das Kind hinzuziehen, um zu vermeiden dass der / die Gutachter/in nach Zeitgeist oder eigener Voreinstellung entscheidet und interpretiert. 4Salzgeber Rn. 1333 Die Bedeutung von Tiercharakteren ist je nach Generation nämlich eine andere. Zu Familie in Tieren und der Willkürlichkeit bei der Interpretation hatte ich mich schon auf meiner Familienrechtsseite ausgelassen.

Projektive Tests prüfen oder widersprechen andere Untersuchungsergebnissee

Sinn und Zweck projektiver Tests kann daher allenfalls sein, dadurch Erkenntnisse aus nachfragenden Gesprächen und Untersuchungen auf Richtigkeit zu prüfen. Manche dieser Tests (wie der Eigentliche-Entscheidungs-Test EET) bringen die Kinder zudem in Entscheidungsnot, belasten und schädigen damit das Kind.

Zudem liegt ein Eingriff in die Privatsphäre vor, diese Tragweite erkennt das Kind nicht. Sie mögen gerechtfertigt sein, dazu muss man im Gutachten ausführen.

Fazit

Projektive Tests sind mit Vorsicht zu genießen. Die Interpretation ist oft subjektiv. Auch dass Richter in der Anhörung den drei Wünsche Test simulieren, verdeutlicht dass deren Aussagegehalt oft verkannt wird und dass er falsch angewandt wird.

Ich lehne solche Tests daher ab. Wenn sie im Gutachten verwendet werden, muss konkret und einzelfallbezogen begründet werden, was wie berücksichtigt wird, was damit belegt wird und was hierdurch widerlegt wird.

Nur dann kann man diese in Gutachten verwenden.

Mehr Infos zu projektiven Tests findet Ihr hier:

https://familienrecht.activinews.tv/familienpsychologische-gutachten/projektive-tests-in-familienpsychologischen-gutachten/

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